KATEGORIE: OBEN
Die Rolle bedeutet, dass man ausführt? Nicht ganz…
Ein:e Top ist der ausführende, aktive Part in einer BDSM-Session und bildet das direkte Gegenstück zum Bottom. Oft wird die Bezeichnung als Überbegriff für die meisten dominanten Rollen verwendet, da das Spektrum der Top-Spielarten von psychischer Dominanz bis hin zu rein körperlicher Zufügung von Schmerzen reichen kann. Top bezeichnet also mehr den allgemeinen Status eines oder einer Spielenden.
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Manchmal wird der Begriff synonym für Dom verwendet, was jedoch nicht ganz richtig ist. Ein oder eine Sub, der oder die dem Dom durch Dienste aktiv Vergnügen bereitet, wird in so einem Fall zum Top, während der Dom zwar in dem Moment Bottom ist, dennoch die Kontrolle behält. In so einem Fall spricht man von einem Service-Top.
Wie das direkte Gegenstück Bottom, ist der Begriff im BDSM-Kontext geschlechtsneutral. Ursprünglich stammt es aus der männlichen Homosexuellen-Szene und bezeichnet den aktiven Part beim Analsex. Im BDSM-Kontext enthält der Begriff jedoch keine bestimmte Charaktereigenschaft oder Spielart, sondern beschreibt den allgemeinen Status als Überbegriff.
Mit welchen Rollen ist ein Top verwandt?
Da die Spielarten eines Tops sehr variieren können, finden sich in der Ausführung Überschneidungen mit den meisten anderen dominanten Rollen wie Dom, Daddy/Mommy, Master/Mistress, Sadist:in, Rigger:in, Spanker, sowie gelegentlich mit Cuckoldress und Bull. Also Rollen von Top-Spieler:innen.
Wer passt dazu?
Ob dauerhaft oder nur vorübergehend: Je nach eigener Neigung harmoniert ein:e Top mit devoten Partner:innen, die Lust haben Befehle zu empfangen und auszuführen oder durch körperliche Schmerzen stimuliert werden wollen. Je nach Veranlagung kann das ein:e ebenfalls nicht festgelegter Bottom sein, oder auch Sub, Serf, Masochist:in, Spankee, Rope Bottom oder Bunny bis hin zu Little, Toy, Sissy und Cuckold oder Cuckquean.
Wie erkenne ich, ob ich ein Top bin?
Wenn du das Bedürfnis hast, in einer Session oder Beziehung aktiv und ausführend zu sein, bist du wahrscheinlich ein Top. Da die Grenzen wie beschrieben fließend sind, eignet sich der Begriff gut für jemanden, der oder die grundsätzlich gerne oben spielt, aber nicht ganz festgelegt ist oder als Switch immer mal wieder die dominante Seite einnimmt.
Als Top ist es wichtig, dass…
…du dir deiner Verantwortung über den beziehungsweise die Bottom bewusst bist. Frage deine:n Bottom nach seinen oder ihren Wünschen, Bedürfnissen und Vorstellungen und ermutige ihn oder sie, diese klar zu äußern. Frage außerdem nach den Grenzen und vereinbare mit ihm oder ihr ein Safeword oder ein anderes eindeutiges Zeichen, mit dem das Spiel sofort abgebrochen werden kann. Und das wichtigste: Respektiere die Grenzen, Wünsche und Tabus.