FetLife gehört zur BDSM-Szene wie Klischees und Vorurteile. Selber bezeichnet sich die kanadische Plattform als Facebook für die Kink-Community. 2008 ging die schwarz-rote Plattform aus Kanada an den Start, der Name leitet sich von dem Wort „Fetisch“ ab. Im Juli 2020 zählte das „Netzwerk Pervers„, wie es von Reporter Manuel Möglich in einer Dokumentation über die Plattform genannt wird, fast neun Millionen Mitglieder. Etwa 150.000 davon kommen aus Deutschland.
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Das Facebook in schwarz und explizit
Um sich bei FetLife anzumelden, braucht man eine Handynummer, eine E-Mail-Adresse und muss volljährig sein. Ähnlich wie bei Facebook erstellen sich die Nutzer ein individuelles Profil, in dem neben Alter, ungefährer Location, Beziehungsstatus auch Rollen und ganz konkrete sexuelle Vorlieben angegeben werden können. Bilder und Videos – möglichst explizit – machen das Ganze interessant.
Über Foren können sich die Nutzer untereinander austauschen und vernetzen, sowie gegenseitig ihre hochgeladenen Inhalte liken und kommentieren. Außerdem kann sich zu manchen Szeneveranstaltungen, Workshops, lokalen Treffen wie BDSM-Stammtischen informiert werden. Da FetLife jedoch bewusst nach dem Vorbild eines sozialen Netzwerkes gestaltet wurde und nicht wie eine Dating-Webseite, überwiegt der soziale Aspekt. So gibt es beispielsweise keine Suchfunktion, um nach Benutzern mit bestimmten Vorlieben zu suchen.
FetLife kann nicht bei Google gefunden werden
Das Problem: FetLife wurde in der Vergangenheit immer wieder dafür kritisiert, nicht streng genug gegen grenzüberschreitende Mitglieder und Inhalte vorzugehen. Seid also vorsichtig, mit wem ihr interagiert, bei der Herausgabe persönlicher Daten und Informationen und zögert nicht, jemanden, der eure Grenzen überschreitet, sofort zu melden oder zu blockieren.
Aus Jugendschutzgründen ist die Seite außerdem nicht bei Google gelistet, da sie von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien als potenziell jugendgefährdend eingestuft wurde. Das heißt, sie kann nicht über die Suchmaschine, nur über den direkten Link gefunden werden. Da diese Einordnung zwar nicht die die Plattform nicht an sich zensiert oder verbietet, aber die öffentliche Bewerbung oder Ausstellung untersagt, wird an dieser Stelle auf einen weiterführenden Link verzichtet.