Jeden Frühling startet mit der Obscene in Karlsruhe die Messesaison für die Kink- und BDSM-Community. Drei Tage lang dreht sich in der Karlsruher Gartenhalle alles um Lack, Leder und Co. Wir waren mit Deviance als Partner der Messe vor Ort und sind mit vielen Gäst:innen und Firmen ins Gespräch gekommen. Neben alten Bekannten gab es auch einige neue Gesichter und spannende neue Produkte auf der Obscene 2025. Vorhang auf für die diesjährigen Highlights!

Was uns so richtig in Stimmung gebracht hat

Besucher:innen der Obscene 2025 posieren vor der offiziellen Fotowand.
Szenenstars für einen Moment: Besucher:innen vor der Fotowand der Obscene. (c) Obscene

Es gab mehr Platz. Wir lieben stets eine basar-artige Anordnung von Aussteller:innen, aber haben uns dann doch gefreut, dass es genügend Abstand zwischen den Ständen gab, um in Ruhe bummeln zu können. Auch die Bondage-Area fiel dieses Jahr deutlich größer aus, sodass man direkt vor Ort neue Seile und Techniken ohne große Wartezeiten ausprobieren konnte.

Das Messeangebot war wie im letzten Jahr vielfältig: Mehr als 80 Aussteller:innen präsentierten ihre Waren und Dienstleistungen. Das Angebot reichte von Polierstationen zur Latexpflege über Stahlmöbel, Schmuck, Accessoires und Harnesse bis hin zu Plattformen für Content Creator. Auch Karlsruher Firmen präsentierten sich, wie etwa Baumwollseil, der in der Szene bekannte Shop und Partner von Deviance.

Einen Dresscode für Besucher:innen gab es übrigens nicht. Stattdessen herrschte auf der Messe ein Fotoverbot, um die Privatsphäre der Besucher:innen zu schützen. Zugelassen waren nur ausgewählte, vorher akkreditierte Fotograf:innen.

Wer uns den Atem raubte

Jedes Jahr gibt es neue Produkte und Dienstleistungen auf den Messen zu entdecken. Hier unsere Auswahl an Newcomer:innen:

Aufblasbare Halsbänder von Dominflate im Vordergrund, im Hintergrund 3D-gedruckte Fäustlinge von Saftladen
Im Vordergrund die aufblasbaren Halsbänder von Dominflate, im Hintergrund die sogenannten Mitten von Saftladen. (c)Felix Hirschberger

Dominflate – Mit Druck gemacht

Die Aschaffenburger haben Halsbänder entwickelt, die wie ein Blutdruckmessgerät aufgepumpt werden können. Zur Auswahl stehen 5,5 beziehungsweise sieben Zentimeter hohe Halsfesseln aus Leder, die man spielerisch aufpumpen kann. Je mehr Luft man in die Fesseln gibt, desto weniger Luft hat der oder die Träger:in. Die Halsfessel schneidet durch ihre große Auflagefläche nicht in die Haut und schwillt gleichmäßig an. Durch ein Ventil kann die Luft ganz schnell wieder herausgelassen werden. Eine „breath-taking experience„, die man nicht allein und sicherheitshalber auch im Sitzen machen sollte.

Saftladen Originals – frisch gepresst und frisch gedruckt

Bei den beiden Jungs aus Dresden gibt es Bondage-Devices – aber nichts aus Leder oder Seil, sondern aus dem 3D-Drucker. Zum Beispiel Fäustlinge, sogenannte „Anchor Mitts“ oder Mitten. Sie schließen die gesamte Hand ein und werden mit einem Imbus verschlossen. Außerdem haben sie sich ein raffiniertes Würgehalsband ausgedacht. Wir haben uns die Mitten erstmal ausgeliehen und auf der Messe getestet. Ganz schön witzige Idee! Bei den Jungs gab es übrigens auch ein leckeres Glas Saft. Hier ist der Name also auch noch Programm.

Atelier in Silva – Accessoires zum Verlieben

Dieses kleine Atelier hat ganz schön geglitzert! Wir haben uns direkt in die tollen Haarnadeln, Harnesse und Ketten verliebt. Bei diesem neuen Stand ging es also eher um Accessoires, denn Kleidung sehen wir ja oft genug. Hier gab es raffinierte Ohrringe, Armbänder und Ketten, auch als Oberteile und Gürtel. Alles wird selbst geknüpft und liebevoll gefertigt. Kinky Menschen sind ja bekanntlich Elstern, und wir haben hier einiges gesammelt.

Wen wir gerne von unten betrachteten

Vaegabound küsst Sapieha während einer Bondage-Performance auf der Obscene 2025. Sie hängt an einem Bambus von der Decke
Magie in der Luft: Vaegabound x Sapieha auf der Bühne der Obscene. (c) Wuselpix

Dieses Jahr standen wir mit unserem Stand direkt an der Bühne und durften so quasi alle Bühnenshows genießen. Es gab auch diesmal wieder vor allem Seile auf der Bühne. Besonders hervorgehoben hat sich die Abschlussshow am Ende der Messe, bei der sechs Paare gemeinsam in einer Reihe gefesselt haben und sich gegenseitig mit einbezogen, so dass die Seile zwischen den Rigger:innen nur so flogen. Ein ungewöhnliche Zusammenspiel, das viel Freude bereitet hat.

Eine starke und zugleich sinnliche Performance lieferten das Duo von Vaegabound x Sapieha, die außerdem mit eigenem Workshop und einer eigenen Kollektion aus Hanf– und Juteseilen vor Ort waren. Unten dazu mehr.

Ebenso ein Highlight: die Show von Dan Apus Monoceros und seinem Bottom. Als schwules Paar waren die beiden ein angenehmer Kontrast zu den anderen Paaren. Dan legt zudem immer Wert auf eine ordentliche Portion Performance-Drama – unvergessen bleibt das Jahr, als er seinen Bottom während einer Live-Performance von „Rise Like a Phoenix“ fesselte. Dieses Jahr betrat er höchst dramatisch, in einen Umhang gehüllt, die Bühne und lipsyncte die Musik mit. Dabei brachte er sein Model spektakulär in verschiedene Positionen und verlor nicht einmal den Takt. Ziemlich cool!

Dan Apus Monoceros mit seinem gefesselten Bottom während einer dramatischen Bühnenperformance auf der Obscene.
Großes Drama, präzise Fesselung: Dan Apus Monoceros live auf der Obscene-Bühne. (c) Wuselpix

Aftershow-Vibes: Nachts wird’s sinnlich

Eine der Aftershow-Partys der Obscene war die „Kinky Burlesque“. Hier wurde über mehrere Stunden von Akrobatik- und Burlesque-Tänzer:innen ein stilvolles Abendprogramm gestaltet. Passend dazu durften wir einen Auszug daraus genießen.

Es war auf jeden Fall unglaublich heiß, und wir haben uns gefreut, dass das Publikum ausgiebig gejubelt und gepfiffen hat.

Let’s whip it, baby, work it all night: Lernen, Spielen, Lust erweitern

Frau mit auffälligem Hut voller Strass auf der Obscene Burlesque Party
Strahlende Auftritte auch abseits der Bühne: Glitzerhut bei der Obscene Burlesque. (c) Obscene

Natürlich kann man auf der Obscene nicht nur schauen und kaufen, sondern auch etwas lernen. Dieses Jahr gab es über 30 Workshops, an denen man teilnehmen konnte. Sowohl für Anfänger:innen als auch für erfahrene BDSMler:innen, die ihr Wissen vertiefen wollten. Viele davon beschäftigten sich in der Tiefe mit einzelnen Themen, statt eine große Bandbreite oberflächlich abzudecken.

Besonders gefallen haben uns daher „Fesselnde Nacht“ am Freitagabend im Sessorium. Hier gab es Nonstop-Fesseln an zahlreichen Hänge- und Bodenfesselplätzen sowie ein Meet & Greet mit der Rope-Community und den Obscene-Künstler:innen.

Dann gab es noch „Latex for every BODY – Alle Körper können glänzen“. Ein Einsteiger-Workshop von Fluffy Queenie zum Thema Latex, in dem es vor allem darum ging, dass wirklich alle Latex tragen können. Wie schon erwähnt haben Vaegabound x Sapieha neben ihrer Bühnen-Performance auch einen Workshop gegeben. Und zwar zum Thema „Choking & Breathplay“, also das sichere Luftreduzieren und die unterschiedlichen Methoden.

Ein weiteres Highlight war „Sex! Worth! Wanting!“ von Britta Theurer & Volker Schmidt, in dem es darum ging, wie man besseren Sex hat und noch besser darüber spricht.

Content Creator:innen, darunter Frau Tagtraum (rechts), vor der Fotowand der Obscene 2025
Gesichter der Szene: Content Creator:innen wie Frau Tagtraum (re.) vor der Fotowand. (c) Obscene

Wo Fotos dann doch erlaubt waren

Unser größtes Highlight auf der Messe blieben natürlich die Menschen, die wir dort wiedersehen oder neu kennenlernen durften. Besonders empfehlenswert war dabei der Influencer-Stand, an dem man Szene-Persönlichkeiten aus verschiedenen Disziplinen treffen konnte, die man sonst oft nur online sieht. Hier waren dann auch Fotos vor der Fotowand möglich.

Gerade solche physischen Treffen machen für uns den Reiz aus. Genau wie in der Deviance-Community, in der vieles möglich ist: digital kennenlernen, austauschen oder sich analog treffen.

Danke an alle, die bei uns vorbeigeschaut haben. Wir freuen uns auf euch. Und auf das nächste Mal!

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