Was bedeutet der Begriff Uniform-Fetisch?
Unter dem Begriff Fetisch im Sinne eines sexuellen Fetischismus ist eine besondere Neigung auf spezielle Objekte zur sexuellen Erregung. Ein Fetisch ist somit Auslöser von sexueller Lust und Befriedigung. Bei einem ausgeprägten Fetisch ist nicht wichtig, wer das Objekt der Begierde trägt, sondern allein die Tatsache, dass dieses Objekt vorhanden ist. Bei einigen Fetischist:innen ist eine sexuelle Erregung ohne die Quelle des Fetisch sogar ausgeschlossen. Ein Uniform-Fetisch heißt also im Klartext, dass die Person von Personen sexuell erregt wird, welche mit Uniformen bekleidet sind.
Was ist die Faszination bei Uniformen?
Als Uniform (lateinisch-französisch: uniform) bezeichnet man gleichartige Kleidung. Diese wird genutzt, um optisch einheitlich und repräsentativ in der Öffentlichkeit aufzutreten. Die Kleidung symbolisiert hierbei die Funktion ihres Trägers und/oder dessen Zugehörigkeit zu einer (Berufs-) Gruppe. Durch das Tragen der Uniform soll die Person etwas verkörpern und die Aufgabe als Funktionsträger in den Vordergrund stellen.
Häufig ist das Image dieser Gruppe dann auch entscheidend für den Uniform-Fetisch, da die Kleidung dann bestimmte Attribute vermittelt. So bietet exemplarisch die Uniform von Feuerwehrleuten Schutz, Mut und Stärke, ein:er Soldat:in oder Polizist:in entweder Schutz oder Autorität und Strenge oder Macht. Auch Galauniformen oder Anzüge können im weiteren Sinne als Uniform gewertet werden.
Das Tragen von Uniformen wird im BDSM-Kontext auch gerne zu entsprechenden Rollenspielen verwendet. Prominente Beispiele hierfür sind die Krankenschwester, die den Patienten pflegt oder vorbereitet, der Polizist, der eine Person verhaftet und verhört, die Kommandantin, die einen Rekruten ausbildet und so weiter.
Andere hingegen hegen den Kink nur dann, wenn es authentisch ist, also die Person die Rolle tatsächlich bekleidet oder eben die damit verknüpften Attribute auch im realen Leben besitzt. Hier wird eine Verkleidung nicht denselben Effekt auslösen können. Der Fetisch bezieht sich weniger auf die Uniform, als auf das Amt, die Rolle oder den Beruf der Person bezieht. Dabei können auch eher typische Outfits als tatsächliche Uniformen den Effekt erzielen, also Anzüge oder Bleistiftrock, Bluse und Rohrstock für die strengen Lehrkräfte und so weiter.
Spezielle Fetisch-Uniformen
In BDSM-Kreisen findet man auch oft spezielle Versionen von Uniformen, welche dann zum Beispiel aus Latex angefertigt werden und sich nur grundsätzlich an den realen Uniformen orientieren. Bekannte Vertreter dieser Uniformen sind unter anderem Krankenschwestern-Outfits oder Dienstmädchenkleidung („Maid“) aus Lack oder Latex. Bei professionellen Dominas findet man häufiger sehr aufwändig militärähnlich designte Latexkleidung.
Worauf es bei einem Uniform-Fetisch zu achten gilt
Beachtet bitte immer, dass andere Personen durch ihre eigenen Lebenserfahrungen von Uniformen negativ getriggert werden können, wenn sie zum Beispiel persönliche Erfahrungen mit Militärgewalt durchlebt haben. Auf Parties ist von militanten oder polizeilichen Uniformen daher etwas Abstand zu nehmen, wenn dies nicht ausdrücklich zum Motto passt und davon getriggerte Personen die Veranstaltung entsprechend vermeiden können.
Doch auch im privaten Raum ist ein besonders reflektierter Umgang erforderlich bei Uniform-Fetischen, die sich auf militärische oder Amtsuniformen beziehen. Insbesondere solche mit negativer Geschichte. Die meisten Uniformen sind jedoch nicht negativ belastet, wie etwa die Kleidung von Sanitäter:innen, Pilot:innen oder Raumfahrer:innen.
Beispiele für Uniformen und Berufe mit Uniformen auf Wikipedia
- Soldaten (zum Beispiel Uniformen der Bundeswehr)
- Polizeiuniform
- Zollbeamte
- Strafvollzugsbeamte
- Verkehrs- und Berufspiloten
- Feuerwehrleute
- Rettungsdienst-Angehörige
- Angehörige der Forstverwaltungen
- Wachdienst
- Dienstboten (zum Beispiel Dienstmädchen, Kindermädchen, Hotelpagen, Gepäckträger)