Was ist eigentlich Hanfseil?
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und wird schon seit langer Zeit in Seilereien verarbeitet. Die Hanffasern werden aus dem Bast der Nutzhanfpflanzen gewonnen und dann zur Garnen weiter verarbeitet. Diese werden anschließend zusammen gedreht. Hanfseile werden, unter anderem, wegen ihrer Griffigkeit und Abriebfestigkeit geschätzt. Neben Einsatzgebieten wie der Schiffahrt oder als Dichtungsmaterial wird Hanfseil auch gerne zum Fesseln im BDSM verwendet.
Was ist das Besondere an Hanfseil?
Da Hanfseil auch unter Zug seine Länge beibehält, ist es ein ideales Seil für die japanische Fesselkunst Shibari. Alle, die ein unnachgiebiges Seil bevorzugen, sollten sich einmal daran versuchen. Außerdem ist das Material sehr widerstandsfähig. Weder Feuchtigkeit noch Hitze können dem steifen Material etwas anhaben. Hanfseil kann eingefärbt und imprägniert werden, womit es sich zum Anfertigen von individuellen Stücken eignet. Als Naturprodukt würde es im Freien einfach irgendwann verrotten, was Hanfseil zu einem sehr nachhaltigen und ökologischen Produkt macht.
Manche sagen, Hanfseil rieche nach Kuhstall. Ein natürlicher Geruch, der nach einiger Zeit verfliegt. Zurück bleibt eine zunächst säuerliche, später heuartige Note, die von vielen als angenehm empfunden wird.
Worauf muss ich bei dieser Seilart achten?
Bondageseile aus Naturhanf oder Jute sind im Gegensatz zu Baumwollseilen kaum dehnbar und damit vor allem für Profis geeignet. Denn wegen ihrer Steifheit lassen sich zu feste Knoten nicht ausgleichen. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass die Blutzufuhr eingeschränkt wird und Nerven gequetscht werden können. Natürlich kann das bei unsachgemäßer Handhabung auch bei jedem Kunstfaserseil aus dem Baumarkt passieren, doch verzeihen diese etwas mehr, als starre Seile. Dessen sollte man sich bei der Anwendung bewusst sein.
Wie pflege ich Hanfseil?
Zunächst muss das neue Seil aus Hanf gewaschen werden, um eventuell vorhandene Chemikalien, Fremdkörper, Schmutz und überschüssige Fasern zu entfernen. In Vorbereitung auf die Wäsche wird es zunächst auf die gewünschte Länge geschnitten, die Enden verknotet und dann locker in ein Wäschesäckchen gelegt. Da es beim Waschen um etwa fünf Prozent schrumpft, sollte die gewünschte Länge eher großzügig abgemessen werden.
Nach dem Waschen muss das Seil unter Spannung getrocknet werden. Um das Erlebnis auf der Haut angenehmer zu machen, sollte es weiter behandelt werden. Dazu werden die kleineren Fasern nach dem Trocknen aufgebrochen, um es weicher zu machen. Danach wird nach Möglichkeit im Freien abgeflämmt, anschließend eingeölt oder eingefettet. Am besten geschieht das mit einem speziellen Seilwachs. Nicht geeignet sind Öle oder Fette, die ranzig werden, wie etwa Speiseöle.
Nach der ersten Wäsche sollte man Hanfseil nur wenn unbedingt nötig waschen. Zwar darf Hanfseil im Gegensatz zu Juteseil in die Waschmaschine gegeben werden, besser ist es aber, das Seil gar nicht zu waschen. Stattdessen sollte das Tau lieber sondern nur mit einem Lappen abgerieben und anschließend mit etwas Seilwachs dünn einrieben werden. Dies reinigt und pflegt das Hanfseil.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Beim Hanfseil und beim Juteseil werden meist Durchmesser von fünf oder sechs Millimeter verwendet. Dickeres Seil ist sehr steif, Seil mit einem kleineren Durchmesser schneidet jedoch stark in die Haut ein. Ist das Seil nicht vorgewaschen oder gefärbt, sollten beim Kauf wegen des Schrumpfens beim Waschen etwa fünf Prozent mehr Länge bestellt werden.
Teile dieses Beitrags über Hanfseil erschienen zuerst auf Baumwollseil.de, einem der ersten Online-Shops für Kink, Erotik und BDSM und wurden Deviance freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Neugierig geworden? Hier geht’s zum Hanfseil-Sortiment von Baumwollseil.
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