Was sind eigentlich Liebeskugeln?
Liebeskugeln sind ein Sexspielzeug und medizinisches Hilfsmittel zur Stärkung des Beckenbodens von Menschen mit Vagina. Sie werden in die Vagina eingeführt und dort für eine gewisse Zeit gehalten, was die umliegende Muskulatur trainiert. Die richtige Bezeichnung lautet daher eigentlich Vaginalkugeln. Sie sind aber auch unter Namen wie Lustkugeln, Orgasmuskugeln, Love Balls oder Lustperlen bekannt. Unterarten aus dem fernen Osten kennt man unter den Namen Rin-no-tama, Ben Wa Balls, Geisha-Kugeln oder Yoni Eggs.
Der Prototyp all dieser Produkte besteht aus zwei oder drei miteinander verbundenen Kugeln in verschiedenen Größen und Gewichtsstärken. Sie stimulieren und stärken die Muskulatur entweder nur durch ihr Gewicht, durch rotierende Innenkugeln oder gar eingebaute Vibratoren. Es gibt sie aber auch als einzelne Kugeln oder Eier ohne Rückholband, sowie aus den verschiedensten Materialien wie Plastik, Silikon, Latex, Glas, Steinarten und Metall.
Wozu benutzt man Liebeskugeln?
Wie oben erwähnt, dienen Liebeskugeln vor allem als medizinisches Hilfsmittel, indem sie die Muskulatur des Beckenbodens trainieren. Insbesondere den so genannten PC-Muskel (musculus pubococcygeus), welcher zum Beispiel beim Unterbrechen des Urinstrahls zum Einsatz kommt.
Dieses Training wiederum kann helfen, einer Harnwegsinkontinenz vorzubeugen, Menstruationsschmerzen zu lindern oder eine eventuell in Mitleidenschaft gezogene Beckenboden-Muskulatur nach einer Geburt wieder aufzubauen. Doch auch ohne medizinische Notwendigkeit erfreuen sich Liebeskugeln großer Beliebtheit. Denn das Training mit ihnen kann die Fähigkeit zu intensiveren Orgasmen steigern. Auch das Tragegefühl selbst wird von vielen als angenehm bis stimulierend empfunden. Ein weiterer interessanter Benefit aus dem erotischen Bereich ist die erhöhte Fähigkeit zur Kompression während des Geschlechtsverkehrs. Das kann für den penetrierenden Part ebenfalls äußerst stimulierend sein.
Da es sich im wahrsten Sinne des Wortes beim Tragen der Kugeln um ein Training handelt, werden sie auch gerne im Rahmen von Discipline oder Sub– beziehungsweise Serf-Trainings eingesetzt.
Was muss ich bei der Anwendung beachten?
Liebeskugeln sind für die Außenwelt geräuschlos und unsichtbar. Sie können also zu jeder Zeit und absolut diskret benutzt werden. Dazu werden sie ähnlich wie ein Tampon vaginal eingeführt. Hände waschen nicht vergessen!
Ideal fürs Beckenbodentraining ist es, wenn man beim Tragen der Liebeskugeln nicht sitzt, sondern normal aktiv ist und sich bewegt. Der Trainingseffekt entsteht dadurch, dass die Liebesperlen nun im Vaginalschlauch so festgehalten werden, dass sie nicht durch die Schwerkraft einfach herausfallen. Über ein Rückholbändchen oder durch gezieltes Herausdrücken werden die Kugeln wieder entfernt. Nach der Benutzung sollten die Kugeln mindestens mit Wasser und Seife, besser noch mit speziellem Toy-Cleaner gereinigt werden.
Anfänger:innen sollten mit leichten Kugeln und etwa zehn Minuten am Tag beginnen. Fortgeschrittene können sich auf eine Stunde oder sogar einen halben Tag steigern. Oder man variiert mit den Gewichten. Grundsätzlich gilt: Je kleiner und schwerer die Kugeln, umso schwieriger sind sie auch zu halten.
Zwar gibt es spezielle Beckenboden-Workouts, grundsätzlich handelt es sich beim Beckenbodentraining aber um rhythmische Anspannungsübungen, auch bekannt unter dem Namen Kegeltraining. Sie können so gut wie überall durchgeführt werden. Zum Beispiel beim Autofahren, beim Warten an der Kasse oder auf dem Bürostuhl. Dabei stellt man sich einfach vor, man würde die Vagina nach oben ziehen. Wie ein Aufzug, der nach oben fährt. Dann lässt man die Anspannung nach ein paar Sekunden langsam wieder los.
Eine weitere Übung ist, während dem Urinieren den Strahl bewusst anzuhalten und dann wieder loszulassen. Eine dritte Übung ist, an dem Bändchen der Liebeskugeln zu ziehen und zu versuchen, dem Zug durch Anspannung des Beckenbodens entgegen zu wirken.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Vaginalkugeln gibt es in verschiedensten Materialien, zum Beispiel aus Silikon, Glas oder Metall. Achtet darauf, dass die Verbindung zwischen den Kugeln nicht aus textilem Material ist. Solche Bändchen saugen sich mit Körperflüssigkeit voll und befördern diese ins Kugelinnere. Das bietet eine Brutstätte für Bakterien und kann bei weiterer Anwendung zu Entzündungen und Pilzbefall führen. Besser sind Kugeln aus medizinischem Silikon oder Latex, die aus einem Stück glatter Oberfläche bestehen. Je nach Trainingsfortschritt beginnt zunächst mit leichten und größeren Kugeln und steigert euch langsam zu schwereren Liebeskugeln.
Teile dieses Beitrags über Liebeskugeln erschienen zuerst auf Baumwollseil.de, einem der ersten Online-Shops für Kink, Erotik und BDSM und wurden Deviance freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Neugierig geworden? Hier geht’s zum Liebeskugel-Sortiment von Baumwollseil.