Instagram ist ein wahres Paradies für Latex Lover, wenn es um die Zurschaustellung und die Betrachtung atemberaubender Outfits geht. Eine von ihnen ist Frau Tagtraum, die auf ihrem dem sozialen Netzwerk nicht nur mit Bildern eindrucksvoller Latex-Kleidung begeistert, sondern auch ihren Lifestyle als Sub und Ropebunny in vollen Zügen auslebt. Für Deviance ist die 30-jährige Baden-Württembergerin Rede und Antwort gestanden, was es mit der Faszination für das glänzende Material so auf sich hat.
Ihr Latexfetisch geht unter die Haut…
Du trägst das Wort „#Latexfetish“ sogar als Tattoo unter deiner Haut. Was hat es damit auf sich?
Frau Tagtraum: Mein Latexfetisch ist ein großer Teil meines Lebens. Sowohl als privat als auch als Fetischmodel. Deswegen habe ich mir das Wort tätowieren lassen. Leider gibt es den Hashtag auf Instagram nicht mehr. Als ob das was schlimmes wäre…
Was reizt dich an Latex-Kleidung denn so sehr? Welche Eigenschaften sind für dich erregend?
Frau Tagtraum: Ein Punkt ist auf jeden Fall, dass es keine andere Kleidung gibt die so perfekt passt. Vor allem bei Maßanfertigungen, die passen wie ’ne Eins. Es kneift nichts und es shaped ein bisschen. Und tatsächlich mag ich auch den Geruch, diesen typischen Gummigeruch den man auch zum Beispiel von Latexhandschuhen kennt, wenn man zuhause putzt oder Gummibänder beim Sport benutzt. Außerdem stecke ich nicht nur gern selbst in Latex, sondern stehe auch darauf es anzufassen, zum Beispiel wenn mein Freund es trägt. Das finde ich sehr schön und auch echt erregend.
Wie lebst du oder ihr deinen Latexfetisch aus?
Frau Tagtraum: Durch Corona und den Lockdown muss man sich ein bisschen zu helfen wissen, denn Parties sind ja nicht möglich. Dementsprechend läuft aktuell alles zuhause, innerhalb unserer Spielsituationen ab. Mein Partner muss dabei nicht unbedingt immer Latex anhaben, das kann auch nur meine Komponente sein. Aber wenn wir beide Latex, zum Beispiel einen Catsuit tragen, dann ist das Erlebnis natürlich umso intensiver und interessanter.
Dress to impress – (Tag)traumhaft schöne Outfits
Das hast gerade schon Handschuhe angesprochen, aber wenn du dein liebstes Latex-Kleidungsstück wählen müsstest, welches wäre es?
Frau Tagtraum: Das Non-Plus-Utra ist für mich immer noch ein Catsuit, weil du einfach EIN Teil hast. Und wenn das sitzt, bist du perfekt angezogen. Ich habe inzwischen auch Catsuits mit Krageneinstieg für mich entdeckt. Am Anfang hatte ich immer die Befürchtung da nicht reinzukommen, aber letzten Endes sind es genau diese Catsuits, die dann wirklich das volle Latex-Erlebnis bieten.
Weil du nicht anderes anhast, als deine zweite Haut.
Bei einem Catsuit ist ja dann so gut wie dein ganzer Körper in Latex gehüllt. Also gilt beim Latexfetisch je mehr, desto besser?
Frau Tagtraum: Ja definitiv. Es ist alles eingehüllt und nichts kann verrutschen. Es gibt keine groben Nähte und alles ist ganz glatt. Man spürt nichts wirklich und spürt es aber doch.
Latexliebe auf den ersten Blick
Wann hast du gemerkt, dass du einen Fetisch für Latex hast und wie hat es sich angefühlt, das erste Mal Gummi zu tragen?
Frau Tagtraum (lacht): Das ist die Standardfrage bei Instagram Fragerunden! Ich habe recht früh mit Latex angefangen, etwa mit 16 Jahren. Damals war ich so ein kleines Grufti-Mädchen und hab viel extravagante Kleidung getragen. Latex habe ich das erste Mal beim Feiern in irgendeinem Club gesehen und dachte: „Wow, das sieht aber echt cool aus.“ Ich hab mich damit beschäftig und erstmal herausgefunden was das überhaupt ist. Und dann über Amazon mal so ein 08/15-Billig-Teil bestellt, weil ich ja noch gar nicht wusste, ob mir das überhaupt an mir gefällt.
Meine ersten Stücke waren dann ein Rock, ein Top mit Reißverschluss vorne und Strümpfe dazu. Ich habe es angezogen und es hat sofort perfekt gepasst und sich wie eine zweite Haut angefühlt. Auch der Geruch war von Anfang an ein Faktor, der mir sehr gefallen hat.
Du hast dich also von Anfang an nicht komisch, sondern gut darin gefühlt?
Frau Tagtraum: Ja auf jeden Fall. Dazu hat aber sicher beigetragen, dass ich mit einfachen Kleidungsstücken angefangen haben.
Ich habe mich ja nicht sofort in einen Catsuit gequetscht, denn das ist schon noch einmal eine ganz andere Erfahrung. Diese Herausforderung hätte mich wohl eher abgeschreckt.
Wenn du die Wahl hast… do it in Latex!
Trägst du Latex nur privat?
Frau Tagtraum: Nein, ich trage Latex tatsächlich auch gern in alltäglichen Situationen, zum Beispiel beim Einkaufen. Das ist sehr spannend in der Öffentlichkeit und auch Teil des Latexfetisch.
Thema Shootings. Ist es für dich im Vergleich zu anderen sexy Outfits ein Unterschied, in Latex vor der Kamera zu stehen?
Frau Tagtraum: Der Wohlfühlfaktor ist in Latex deutlich höher. Es gibt keine Nacktfotos von mir, dafür aber viele in transparentem Latex. Obwohl man da auch alles durch sieht, fühle mich wohler als nackt.
Latex gehört zu mir und fühlt sich natürlich an. Es ist kein Kostüm und ich fühle mich nicht verkleidet.
Was macht dir in Latex mehr Spass als nackt oder in Alltagskleidung?
Frau Tagtraum (überlegt kurz): Duschen! Gerade weil das Wasser auch reinlaufen kann. Oder Schwimmen. Das ist in Latex auch ein sehr schönes Gefühl. Eigentlich alles was mit Wasser zu tun hat. Aber Ich habe auch schon geputzt in Latex. Und ich kann dir auch sagen, was mir trotz Latexfetisch so gar keinen Spaß macht: Nämlich Latex draußen in der Kälte tragen.
Kinky Kombo – gewusst wie
Wer dich kennt, weiß dass du auch als Ropebunny unterwegs bist. Kannst du das mit deinem Latexfetisch kombinieren?
Frau Tagtraum: Es ist schwierig, denn Latex ist sehr sensibel. Es geht schon Shibari und Latex zu kombinieren, aber dann muss mein Freund und Rigger sehr aufpassen, um nichts kaputt zu machen. Oder man muss dann einfach weniger Latex anziehen, zum Beispiel nur einen Bikini oder ein Höschen, dann kann man das schon kombinieren. Genauso beim härteren Spielen als Sub, bei Bestrafungen oder anderen körperlichen Interaktionen, die normalerweise auf die Haut gehen. Da ziehe ich mich einfach so an, dass noch genug freie Haut da ist.
Latexmasken gehen natürlich immer. Die eignen sich bestens zum Breathplay, wo dann alles in Latex eingehüllt ist und nur der Mund offenbleibt. Das ist eine super Kombination.
Gibt es auch etwas, was dich an Latex nervt?
Frau Tagtraum: Ja, die Anfälligkeit. Umso dünner das Latex ist, umso schöner ist es für mich, es zu tragen, denn dann ist es wirklich wie eine zweite Haut. Leider ist es dann auch sensibler. Ich bevorzuge außerdem innen chloriertes Latex, welches auch noch schwieriger zu reparieren ist. Man muss immer sehr vorsichtig sein mit den Nägeln oder spitzen Sachen und Accessoires sind fast ein No-Go.
Und das Schwitzen?
Frau Tagtraum: Nö, das gehört dazu.
Tipps von Frau Tagtraum
Auf was achtest du, wenn du Latex-Kleidung kaufst?
Frau Tagtraum: Günstig ist meist nicht gut. Aber ich habe dafür nichts gegen Second Hand. Die Preise sind hier ähnlich zu den Billig-Angeboten, aber die Qualität passt dann einfach. Latex lässt sich ja supergut reinigen. Wichtig ist außerdem, dass die Maße stimmen, Wenn ein Outfit nicht sitzt, macht’s einfach weniger Spaß. Und ich bin ein Fan von innen chloriertem Latex. Weil es das Anziehen erleichtert und mir auch vom Tragekomfort her noch angenehmer ist.
Was würdest du jemandem raten, der oder die deine Fotos sieht und Latex mal ausprobieren möchte?
Frau Tagtraum: Für den Anfang würde ich raten: Kauf dir etwas, das dir optisch gefällt. Am besten etwas einfaches, wo du nicht drei Stunden brauchst, um überhaupt reinzukommen. Sei nicht frustriert, wenn es beim ersten Mal nicht gleich so schnell klappt. Am besten schön ölen. Und dann einfach Freude daran haben und sich gut fühlen!
Hier geht es zum Instagram-Profil von Frau Tagtraum. Wenn du mehr über Latex als Material, den Fetisch und die Pflege erfahren möchtest, dann folge unserem Tag „Latex“.