Was bedeutet „spielen“?
Wenn im BDSM-Kontext von „spielen“ die Rede ist, versteht man darunter BDSM-Praktiken zusammen mit einer oder mehreren anderen Personen auszuüben. Der Begriff deckt nicht nur klassische Rollenspiele ab. Vielmehr handelt es sich um einen Überbegriff für das praktische Ausführen aller erdenklichen Kinks. Sexuelle wie nicht-sexuelle. Gespielt werden kann dabei auch allein, zeitlich sowie räumlich getrennt oder online.
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Warum benutzt man den Begriff „spielen“ für BDSM?
Wir assoziieren spielen mit Freude, Ausgelassenheit, aber auch dem Nachahmen einer bestimmten Situation. All das passt zu BDSM. Denn oft geht es darum eine bestimmte Rolle zu verkörpern. Diese kann Teil der Persönlichkeit sein, die innerhalb eines BDSM-Kontext Raum findet. Sie kann aber auch inszeniert sein, wie es zum Beispiel bei Rollenspielen der Fall ist.
„Spielen“ klingt außerdem deutlich harmloser als „BDSM machen“. Der Begriff erlaubt es uns auch in der Öffentlichkeit, wenn andere Menschen zuhören über BDSM zu sprechen. Denn ein Vanilla wird sicherlich eher an eine Poker-Runde oder Kinder im Sandkasten denken, wenn dieses Wort fällt. Kinkster wissen, es ist von Machtaustausch und Sadomasochismus die Rede.
Wir verwenden den Begriff zugegebenermaßen aber auch aus Ermangelung eines alternativen Ausdrucks. Denn „BDSM praktizieren“ klingt im alltäglichen Sprachgebrauch unter Kinkstern sehr hochgestochen und unbequem. Daher hat es sich in der Szene eingebürgert von „miteinander spielen“ oder „Spielpartner:in“ zu sprechen.