Wer schon einmal das glänzende Material anprobiert hat, weiß: Latex anziehen ist alles andere als einfach. Doch mit ein paar Tricks lässt sich auch das zäheste Material bändigen. Dieser Artikel erschien zuerst auf latexlux.de mit dem Titel „Anziehen/ausziehen von Latex“ und wurde Deviance freundlicherweise zur Verfügung gestellt.


Eines sollte man beim Anziehen von Latexkleidung nicht haben: Eile. 

Je ausgefallener die Latexbekleidung ist, beziehungsweise je mehr Haut sie bedeckt, desto länger dauert es, sie anzuziehen. Zwar ist das Material sehr dehnbar, jedoch gibt es auch hier Grenzen.

Latexhosen und -strümpfe sollten nur Stück für Stück nach oben gezogen und gegebenenfalls mit Puder oder Silkonöl die Gleitfähigkeit verbessert werden. Auch für einfach gehaltene Latexmode sind durchaus fünf bis zehn Minuten pro Teil einzuplanen, um diese nicht nur vollständig, sondern auch faltenfrei anziehen zu können.

Anziehhilfen

Vor allem bei den Herren kann es durch füllige Brust- oder Beinbehaarung dazu kommen, dass das Anziehen (vor allem aber das Ausziehen) von Hosen oder Oberteilen zu einem schmerzhaften Akt wird. Die Härchen bleiben auf dem Material kleben und werden mit herausgerissen. Wer nicht gerade seine masochistische Ader ausleben möchte, sollte beherzt zum Rasierapparat greifen.

Als Anziehhilfe sollte unbedingt auf den Einsatz von Babyöl, Gleitcreme, Pflanzenöl jeder Art, Vaseline und ähnliches verzichtet werden, da es nicht nur zu unschönen Erscheinungen auf der Haut kommen kann, sondern auch das Material schädigt. Puder, Talkum und Silikonöl, beziehungsweise Produkte die als „Anziehhilfe“ im Fachhandel verkauft werden, sind der einzig sinnvolle Helfer beim Ankleiden – sowie jede weitere helfende Hand.

Eher hinderlich: Unterwäsche

Auf Wäsche unter den Latexsachen sollte man aus verschiedenen Gründen verzichten. Reißverschlüsse, Häkchen vom BH, Knöpfchen, Steinchen und sonstige Deko können dem Material schaden und schneller als einem lieb ist zu Rissen führen. Weiterhin zeichnet sich jedes Kleidungsstück zwischen Haut und Latex auf der Oberfläche ab. Das mag im dunklen Club weniger auffallen, spätestens aber wenn man darüber streicht (soll passieren) oder aber im Gegenlicht bei einem Shooting fällt es sofort auf. Welche Wirkung bei halbtransparenter Latexkleidung in Kombination mit farbenfroher Unterwäsche entsteht, muss nicht weiter erläutert werden.

Bei Anprobieren kann natürlich ein Slip oder Shorts getragen werden, wenn sich das Model dadurch wohler fühlt. Vor allem auf Laufstegen und Bühnen, die meist etwas höher gelegen sind als die Fläche für das Publikum, hat man schnell freie Sicht auf alle Zonen unterhalb der Gürtellinie. Fühlt sich das Model hierbei unwohl, kann auf sehr dünne, möglichst hautfarbene Unterwäsche ohne Struktur zurückgegriffen werden.

Vorsicht vor Schmuck und scharfen Gegenständen

Weiterhin ist darauf zu achten, Schmuck abzulegen und den Kontakt mit spitzen Fingernägeln zu vermeiden. Es wäre nicht das erste Latexteil, dass durch diese menschlichen Klingen zerlegt wurde. Gleiches gilt für Verschlüsse wie Riemchen an den Schuhen, Gürtelschnallen oder ähnlichem.

Weitere Tipps

Eine weitere Erleichterung kann die vorherige Chlorierung der Stücke bewirken. Vor allem im Foto- und Video-Bereich sind Reißverschlüsse sehr beliebt. Von Latexliebhabern nicht immer gewollt, helfen sie gerade bei schnellen Kleidungswechseln die Zeitvorgaben einzuhalten und fallen richtig angebracht kaum auf. Bei nichtchlorierter Latexkleidung können diese auch im Nachhinein noch angebracht werden.

Latex anziehen: Safety first!

Ein Augenmerk sei nochmals auf Teile gelegt, die dauerhaft oder vollständig die Atemwege bedecken, wie beispielsweise Masken, aber auch Oberteile, Tanktops und andere.

Verdreht man sich unglücklich während man ein solches Teil überzieht, kann man schnell in die Situation kommen, kurz keine Luft zu bekommen. Sind die Arme und Hände zusätzlich in einem wilden Knoten mit dem Oberteil gebunden, kann es mitunter auch kritisch werden.

Entsprechend sollte es möglich sein die Teile stets zu zweit anzuziehen oder zumindest eine helfende Hand in Reichweite zu haben. Auch wenn man es unbedingt vermeiden möchte, dass die Schwiegermutter etwas mitbekommt, ist es immer noch besser sich dem nachfolgenden Gespräch zu stellen, als an der eigenen Kleidung zu ersticken! Ist all das nicht im Bereich des Machbaren, sollte man zumindest wissen, wo das nächste scharfe Messer liegt, um sich zu befreien.


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