Wofür steht Femdom?
Femdom ist die Abkürzung für „Female Dominance“, also „weibliche Dominanz“. Ein Titel, den Doms, also Personen innerhalb einer BDSM-Dynamik, die dominant, leitend, bestimmend oder ausführend sind und sich weiblich identifizieren, häufig für sich nutzen, um ihre Dominanz hervorzuheben. Doch Femdoms bezeichnen sich nicht nur selbst als Person so, der Begriff beschreibt auch im Allgemeinen eine BDSM-Dynamik, die von einer Frau in dominanter Rolle geführt wird. Grund ist, dass mit dem Begriff „Dom“ häufig männliche Dominanz assoziiert wird, obwohl das Wort eigentlich geschlechtsneutral ist.
Einen männlichen Dom nennt man daher auch Maledom (engl. male für „Mann“ oder „männlich“). Der Begriff Femdom stammt aus dem amerikanischen Raum und wurde vermutlich in den späten 1980er Jahren in der Szene präsent. Einen genauen Nachweis gibt es nicht.
Manche weibliche Doms bevorzugen den Begriff Domme, beziehungsweise Domse statt Femdom. Es geht bei diesen Titeln einerseits um einen persönlichen Ausdruck des Stiles, andererseits sowohl auch um die Differenzierung zu Dominas, welche BDSM professionell betreiben.
Selbstverständlich beschränkt sich die Femdom-Rolle nicht nur auf cis-Frauen. Auch (trans-)Männer oder andere Geschlechtsidentitäten können in diese Rolle schlüpfen.
Wer oder was ist eine Femdom?
Oft nutzen Femdoms diesen Begriff bei der Konstellation mit einem Malesub, also männlichem Sub. Doch wie schon erwähnt, ist der Begriff nicht an ein Geschlecht gebunden, ebenso wie das Gegenüber. Auch wenn die Partnerperson switcht, non-binär ist oder in anderen Punkten dem klassischen Stereotyp widerspricht, kann man die Bezeichnung verwenden.
Das heißt, sie bestimmt über die gemeinsame Sexualität, sowie über den Ort, die Zeit und die Ausübung. Dies kann ausschließlich innerhalb einer Session passieren oder auch dauerhaft in Form von FLR oder 24/7. FLR steht für „Female Led Relationship“, eine besondere und recht bekannte Beziehungsform, in der wie der Name schon sagt, die Frau das Sagen hat und damit eine ganz eigene Dynamik und besonderes Machtgefälle aufweist.
Der Titel Femdom betont die weibliche Seite der eigenen Dominanz. Dabei bevorzugen Femdoms oft ganz unterschiedliche Titel um angesprochen zu werden. Beispiele sind Herrin, Mistress, Miss, Göttin, Madame, Königin und so weiter. Viele dieser Bezeichnungen haben einen royalen oder sogar überirdischen Bezug. Passend dazu ist bei einer Femdom die Machthierarchie sehr klar definiert. Die Femdom ist nicht lediglich eine Rolle, sondern präsentiert häufig auch eine Lebenseinstellung und Beziehungs- oder Lebensform. Bei allen Begriffen geht es um die Leitung durch die Weiblichkeit. Für Einige ist das ein Ausgleich oder gar ein Widerspruch an das Patriarchat. Anderen geht es darum, auf einem Podest zu stehen, sich verehren zu lassen oder den Wunsch, auf Händen getragen zu werden. Auch wenn es keine politische Entscheidung ist, sich als Femdom wahrzunehmen, so kann dies durchaus etwas über die Wertvorstellungen oder Wünsche einer Person aussagen.
Mit welchen Rollen ist eine Femdom verwandt?
Femdoms haben oft eine eigene Betrachtungsart ihres BDSM. Daher wählen sie den Titel Femdom, um statt bestimmter Vorlieben die Weiblichkeit ihrer Führung hervorzuheben. Die Übergänge zu anderen dominanten Rollen sind wie so oft fließend beziehungsweise überschneidend oder bilden Überbegriffe füreinander, wie zum Beispiel Top.
Aber es gibt auch viele Verhaltensweisen und bevorzugte Praktiken, die denen einer Femdom ähneln, etwa von Mommy, Mistress, Handler oder Disciplinarian. Je nach praktizierten Kinks können Femdoms auch als Hotwife agieren.
Wer passt dazu?
Viele unterwürfige Rollen wie Bottom, Sub oder Serf, bei denen die psychische Komponente betont wird, harmonieren gut mit Femdoms. Manche Femdoms mögen es auch, von einer oder einem Brat herausgefordert zu werden oder sich um ein:e Little zu kümmern. Femdoms mit einer sadistischen Ader kommen auch mit Masochist:innen gut aus.
Wie erkenne ich, ob ich eine Femdom bin?
Wahrscheinlich verspürst du das Bedürfnis, Kontrolle zu übernehmen, ohne deine eigene Feminität einzubüßen. Du gibst gerne Anweisungen, die den Bedürfnissen deiner Selbst und des unterwürfigen Parts oder mehrerer Partner entsprechen. Du bist bereit, Verantwortung zu übernehmen ohne diese auszunutzen. Wenn deine Führungsqualitäten gerne mit einem femininen Einfluss ausführst und dich mit dem Begriff wohl fühlst, dann bist du womöglich eine Femdom.
Vielleicht gefällt dir, wenn deine Weiblichkeit verehrt oder begehrt wird. Oder einfach, dich richtig ausgiebig auf eine Session vorzubereiten, ein Spiel als ein Tribut an dich selbst zu begreifen oder dich selbst zu verwandeln. Wie man seine Führung mit Feminität verbindet, lässt sich nicht in Schubladen zwängen. Es kann ein sehr persönliches Merkmal im Spiel sein. Auch innerhalb der BDSM-Szene gibt es eine gewisse Auffassung über Femdoms. Ihnen liegt eine gewisse Eleganz, Grazie innere Überzeugung und Stärke inne. Viele assoziieren mit ihr das Bild einer Femme Fatale oder einer klassischen Diva.
Als Femdom ist es wichtig, dass…
…du dich eingehend mit den Wünschen und Bedürfnissen der Personen, die sich dir unterwerfen wollen, auseinandersetzt und die Grenzen respektierst. Sei dir außerdem bewusst, dass Femdom von dir und deinem BDSM geprägt wird. Stell also sicher, dass du dich mit Spielarten und Bedürfnissen beschäftigst und dich sicher mit deinem Handeln fühlst. Auch wenn eine Femdom Befriedigung aus der Ausführung ihrer Rolle zieht, handelt sie nie eigennützig, sondern im Sinne der anderen Personen. Außerdem ist es wichtig, dass du deinem Gegenüber gut zuhörst. Du solltest offen und empfänglich für Feedback sein und dich nicht davor scheuen, dich stets weiter zu entwickeln.
Als Femdom werden dir innerhalb der Szene viele verschiedene Reaktionen begegnen. Einige haben eine sehr positive oder negative Meinung von Frauen, die sich Femdom nennen. Subs und Bottoms werden oft intensiv auf dich reagieren, da sie die Szene oft als von dominanten Frauen unterbesetzt wahrnehmen. Obgleich diese Reaktionen einiges in dir auslösen können, besinn dich immer auf dich selbst und deine Fähigkeiten. Du hast immer nur die Interessen und Bedürfnissen aller Seiten in eurem Spiel im Sinne, nicht die der Gesellschaft.
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