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Hotwife oder Cuckoldress…
…ist eine Bezeichnung für eine weiblich identifizierte Person, die in einer festen Beziehung mit einem meist männlichen Partner lebt und mit dessen Wissen sexuelle Beziehungen mit anderen Menschen hat. Häufig ist die Hotwife oder Cuckoldress sexuell dominant gegenüber ihrer Partnerperson, dem Cuckold oder der Cuckquean, und ihr Spiel nach außen dient dazu, ihre Dominanz zu verstärken. Ihr Partner hat volle Kenntnis von ihren Aktivitäten und hat Freude daran, genießt außerdem das damit einhergehende Gefühl der Erniedrigung. Männlich identifizierte Doms mit einem/einer Cuck als Partner:in, haben bisher keine dedizierte Bezeichnung.
Die Hotwife entscheidet, ob ihr:e Cucki während eines Treffens mit dem/der Lover:in anwesend ist oder nur zuhören darf, ihm/ihr vor oder nach den Treffen von den Aktivitäten erzählt oder nicht und bestimmt allgemein, inwieweit sie Cucki an ihrer Sexualität teilhaben lässt. Meistens bestimmt sie zusätzlich über das Sexualleben der Partnerperson, zum Beispiel ob und wann er/sie zum Orgasmus kommen darf.
Obwohl die Hotwife oder Cuckoldress sexuelle und auch andere emotionale Befriedigung bei ihrem/ihrer Liebhaber:in (Bull oder Cuckcake) findet, ist die Bindung zum/zur Partner:in in der Regel wesentlich stärker als zum Liebhaber oder zur Liebhaberin.
Mit welchen Rollen ist eine Cuckoldress verwandt?
Hotwifes und Cuckoldresses sind eine Unterart von Tops, Doms oder Mastern beziehungsweise Mistresses. Durch das erniedrigende Element sind sie außerdem den Degradern ähnlich. Sind in der Beziehung außerdem körperliche Strafen enthalten, weist die Rolle Verwandtschaft zu Sadist auf. Manche Hotwifes halten ihre Cuckolds auch gerne keusch oder als Sissy und weisen damit zusätzlich Merkmale von Feminizern auf.
Auf der anderen Seite sind viele Hotwifes Switches, die sich als Bottom oder Sub dem Bull unterordnen.
Wer passt zu einer Hotwife?
Ein Cuckold oder eine Cuckquean ganz klar. Vielleicht auch ein:e Sub, ein:e Serf, ein:e Degradee oder eine Sissy mit Interesse am Cuckolding
Doch halt: Eine Cuckolding-Beziehung funktioniert nicht ohne mindestens eine weitere Person im Bunde, einem Bull. Bulls werden manchmal auch „Hengst“ genannt. Diese Referenz zum Tierreich soll ihre Potenz noch einmal stärker betonen. Die weibliche Entsprechung zum Bull nennt sich Cuckcake.
Wie erkenne ich ob, ich eine Hotwife oder Cuckoldress bin?
Du fühlst dich grundsätzlich dominant, genießt das bewusste Machtgefälle innerhalb der Partnerschaft und die Demonstration deiner Macht über die Partnerperson. Dein:e Partner:in ist dem Cuckoldspiel nicht abgeneigt oder hat sogar den dazu Wunsch geäußert. Dennoch ist deine Partnerperson dir wichtiger als dein Wunsch nach sexueller Freiheit.
Besonders der letzte Punkt ist entscheidend. Denn solltest du nur an der Cuckold-Dynamik interessiert sein, weil du darin die Möglichkeit siehst mit möglichst vielen Menschen zu schlafen oder dich das Spiel aus Rachegründen oder ähnlichem reizen, lieber Finger weg. Nach außen hin stehst du zwar im Mittelpunkt, doch es geht in dieser Dynamik um eine tiefe emotionale Bindung, die Hotwife und Cuck zueinander haben.
Als Cuckoldress ist es wichtig, dass…
…du deine:n Partner:in in deine Aktivitäten miteinbeziehst. Denn Cuckolding ist nicht mit einem Freifahrtschein fürs Fremdgehen zu verwechseln. Es geht nicht einfach nur darum, mit anderen Sex zu haben, sondern dass diese sexuellen Kontakte der Erniedrigung der submissiven Partnerperson dienen, was wiederum ein Bedürfnis dieser Person ist.
Der Cuckold oder die Cuckquean bekommt die Ereignisse erzählt, darf zusehen, bedienen, Dates vorbereiten, Geschlechtsteile säubern, beleidigt oder auf andere Weise gedemütigt werden. Natürlich kann es auch sein, dass eine Hotwife sich außerhalb mit anderen trifft und festen Partnerperson überhaupt nichts von diesen Aktivitäten erzählt, wenn der oder die Cucki das wünscht. Der oder die Cuck darf jedoch nie auf eine Weise ausgeschlossen werden, die er oder sie nicht wünscht oder nicht Teil der Abmachung ist.
Ebenso tabu wie Heimlichkeiten ist die Missachtung der Grenzen des/der Cuck. Komplexe Beziehungen wie die Cuckold-Dynamik, die auch außerhalb des Schlafzimmers stattfindet und in denen Erniedrigung und Demütigung eine zentrale Rolle spielen, bergen die Gefahr, dass die Grenze zwischen Realität und Spiel verwischt. Daher ist es wichtig, dass du als Hotwife die Grenzen mit deinem Partner bis ins kleinste Detail besprichst, sensibel für die Gefühlslage deines/deiner Cuck bist und eure Beziehung von tiefem Vertrauen geprägt ist.
Anmerkung:
Das Vokabular rund um „Cuckold“, „Hotwife“ beziehungsweise „Cuckoldress“ und „Bull“ bezieht sich meist auf eine Konstellation aus heterosexuellem dominanten Mann (Bull), heterosexueller, weiblicher Dom oder Switch und heterosexuellem, submissivem Mann, da unter letzteren die Cuckolding-Vorliebe am verbreitetsten und das Vokabular entstanden ist.
Während sich mit der Zeit für weibliche Cuckolds die Bezeichnung „Cuckquean“ und für die weibliche Entsprechung eines Bull der Begriff „Cuckcake“ etabliert haben, taucht seit einiger Zeit „Hothusband“ für männliche Doms mit einem/einer Cuck-Partner:in auf. Nach aktuellem Wissensstand existieren jedoch noch keine genderneutralen Bezeichnungen der drei Rollen für nicht-binäre Personen mit Interesse an Cuckolding.