Was bedeutet Bondage?
Bondage ist ein Teilbereich des vielschichtigen Akronyms BDSM und bezieht sich im sexuellen Kontext auf erotische Spiele, bei denen jemand in irgendeiner Form oder Weise zurückgehalten wird, sich frei zu bewegen. Fesselspiele können ein psychologisches Spielelement sein. Ein Beispiel ist die so genannte „Gehorsamsknechtschaft“, bei denen eine unterwürfige Person eine Position einnimmt, nachdem er oder sie von einem dominanten Partner einen Befehl erhalten hat und bei denen keine körperlichen Fesseln im Spiel sind. Die meisten Bondage-Praktiken sind jedoch körperlich und können alles von Seidentüchern und Manschetten über Handschellen, Fußfesseln und Bondage-Tape bis hin zu Seilen und aufwendigen Bondage-Sets umfassen.
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Am meisten bekannt ist das Rope-Bondage, also die Fesselung mit Seilen. Die kunstvolle Variante davon nennt sich Shibari, die sich aus einer japanischen militärischen Fesseltechnik dem Hojojutsu entwickelte. In Japan wird für das, was wir in Europa als Shibari bezeichnen aber das Wort Kinbaku verwendet, das einem auch oft in Zusammenhang mit BDSM-Bondage begegnet.
Was ist die Faszination beim Fesseln?
Viele Menschen empfinden das einschränkende Gefühl, das beim Fesseln entsteht, als den größten Reiz daran. Die gefesselte Person liefert sich der anderen völlig aus. Nicht nur, dass das Lösen der Fesseln für den/die Fixierte:n fast unmöglich ist und er oder sie auf die Befreiung durch den aktiven Partner:in angewiesen ist. Ebenso lässt sich das Einnehmen und halten verschiedener Körperstellungen beim Bondage erzwingen. So sind zum Beispiel Positionen mit gespreizten Armen oder Beinen oder andere Stellungen, die Geschlechtsteile zugänglich machen, sehr beliebt.
Wegen des Ausgeliefert-Seins wird Bondage auch gerne in Kombination mit anderen BDSM-Praktiken ausgeübt, bei denen zusätzlich Peitschen, Augenbinden oder andere Spielzeuge zum Einsatz kommen.
Eine Sonderform des Bondage im BDSM ist das Abbinden, eine Praktik, bei der die Blutzufuhr zu einzelnen Körperteilen vorübergehend eingeschränkt wird. Anhänger dieser Praktik beschreiben das Taubheitsgefühl und den Moment des Lösens, wenn das Blut zurückfließt als besonders erregend.
Beim Rope-Bondage oder Shibari geht es für die Beteiligten auch viel um den ästhetischen Aspekt, Ruhe, Entschleunigung und Geborgenheit. Neben kunstvollen Knoten hat die Wahl der richtigen Bondage-Seile eine besondere Bedeutung.
Was es beim Fesseln zu beachten gilt
Das Fesseln von Körperteilen kann zu Taubheitsgefühlen und Durchblutungsstörungen führen, oder gar zu Quetschungen beziehungsweise Nervenschäden. Der oder die Fesselnde sollte daher über anatomische Grundkenntnisse verfügen, um diese Risiken zu vermeiden. Außerdem darf die gefesselte Person niemals unbeaufsichtigt im Raum bleiben.
Das gilt zwar schon bei den einfachen Arten von Bondage, bei denen die klassischen Handschellen, Manschetten oder Fußfesseln aus Leder zum Einsatz kommen, doch insbesondere beim Bondage mit Seilen ist es wichtig, dass Sicherheitsaspekte eingehalten werden. Knoten müssen unmittelbar geöffnet oder durchtrennt werden können, eine Sicherheitsschere sollte immer bereit liegen.
Wie beginne ich mit Bondage?
Wie immer im BDSM gilt: Tastet euch langsam heran und findet Schritt für Schritt heraus, was euch gefällt. Viele Shops für BDSM oder Sexspielzeuge haben Bondage-Sets speziell für Einsteiger im Angebot, um zum Beispiel erst einmal nur die Hände zu fesseln. Diese Sets sind meist auch aus weichen Materialien wie Leder und lassen sich auch im Eifer der Leidenschaft besonders einfach wieder lösen.
Wer sich an die aufwendigeren Varianten mit kunstvollen Knoten und hochwertigen Seilen heranwagen möchte, sollte sich ausreichend informieren. Zum Reinschnuppern gibt es als Bücher oder auf Youtube und jede Menge hilfreiche Tutorials zum Thema Shibari. Neben den Basics zu Fesselungen, Knoten, Sicherheitsaspekten und der Wahl des richtigen Seils zeigen euch die Creators dort auch Möglichkeiten auf, ohne Partner oder Partnerin zu üben. Oder wie wäre es mit einem Kurs? Kink-Educators wie Vaegabound zum Beispiel bieten auch Online-Workshops über Zoom an.
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