Was ist eigentlich ein Ballgag?
Ein Ballgag ist die bekannteste Form eines Knebels und besteht meist aus einem Gummiball, der hinter die Zähne geschoben wird. Durch einen Riemen wird dieser so hinter dem Kopf fixiert, dass er nicht ausgespuckt oder mit der Zunge herausgedrückt werden kann. Wie bei fast allen Knebeln kann die geknebelte Person weiter Laute von sich geben, ist jedoch in der Artikulation stark eingeschränkt. Je größer der Ball, desto weiter muss der Mund geöffnet werden. Das Sprechen fällt dadurch umso schwerer.
Im Vergleich zu Ringknebeln oder Mundspreizern sehen Ballknebel nicht gleich so unbequem und brachial aus und haben daher auch bei Anfänger:innen und im Soft-BDSM ihren festen Platz.
Wozu benutzt man einen Ballgag?
Durch einen Ballgag wird der passive Part nicht nur am Sprechen gehindert, sondern auch das Gefühl der Auslieferung und Demütigung deutlich verstärkt. Der bekannteste und von vielen erwünschte Nebeneffekt ist nämlich der verstärkte Speichelfluss und das erschwerte Schlucken, wodurch Speichel aus dem Mund läuft: Die geknebelte Person sabbert. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, in dem der Ballgag mit einer speichelanregenden Substanz benetzt wird, wie etwa Zitronensaft oder diesem Ingwer-Spray in Lebensmittelqualität von Naturally Naughty, welches zusätzlich ein kleines Brennen and den Mundschleimhäuten auslöst.
Um den Demütigungseffekt noch zu verstärken, sind zusätzliche Aufgaben auch sehr beliebt, wie etwa ein Gedicht vorzulesen oder den Ballgag heimlich in der Öffentlichkeit zu tragen, zum Beispiel unter einem dicken Schal oder einer Maske.
Was muss ich bei der Anwendung beachten?
Wie bei fast allen BDSM-Praktiken spielt Sicherheit auch beim Knebeln mit einem Ballgag eine große Rolle. Die geknebelte Person darf nie alleine gelassen werden und muss frei durch die Nase atmen können. Der Speichel muss ungehindert aus dem Mund fließen können, um Erstickungsgefahr zu vermeiden. Im Falle einer Panik oder Atemnot muss der Ballgag schnell entfernt werden können. Statt eines Safewords muss ein Safezeichen, wie etwa das Fallenlassen eines Gegenstandes vereinbart werden.
In der Regel verhindert der Riemen, meist aus Gummi oder Leder, dass der Ball ausgespuckt oder mit der Zunge aus dem Mund gedrückt werden kann. Für Anfänger:innen jedoch ist ein straffes aber elastisches Band möglicherweise die bessere Wahl als ein fester Riemen.
Personen mit Diabetes, Herz- oder Lungenproblemen, Neigung zu Krampfanfällen, Hyperventilation oder Klaustrophobie dürfen nicht geknebelt werden. Auch das Knebeln unter Einfluss von starken Medikamenten, Drogen oder Alkohol ist tabu.
Vor der ersten Anwendung und nach jedem Gebrauch sollte der Ballgag mit Handseife oder Geschirrspülmittel und Wasser gereinigt und dann getrocknet werden. Riemen und Verbindungsstücke aus Leder sollten zudem mit einem neutralen Pflegemittel wie Vaseline gepflegt werden.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Ballgags gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien. Ballknebel aus Kunststoff sind sehr robust und einfach zu reinigen. Ballknebel aus Naturgummi haben den Vorteil, dass sie weicher sind, was insbesondere beim Tragen über einen längeren Zeitraum angenehmer ist.
Ballgags aus Silikon sind ebenfalls leicht zu reinigen und haben eine ähnliche Konsistenz wie Bälle aus Gummi, sind aber völlig geschmacksneutral. Außerdem ist Silikon äußerst hautverträglich, da es über keinerlei Weichmacher oder ähnliches verfügt, die Allergien auslösen könnten. Seltener bestehen Ballknebel aus Holz oder Metall, da diese Materialien nicht nur sehr hart, sondern auch recht unkomfortabel zu tragen sind und schlecht für die Zähne sein können.
Manche Ballgags haben zusätzliche Atemlöcher im Ball, um die Atmung durch den Mund doch zu ermöglichen. Ansonsten achtet wie auch bei den anderen Knebelarten darauf, dass Riemen und Verbindungsstücke stabil und ohne scharfe Kanten gearbeitet sind. Nieten und andere metallische Teile sollten aus rostfreiem Stahl und möglichst ohne Nickel sein.
Shops wie Baumwollseil bieten sogar Knebelbälle zum Auswechseln und in verschiedenen Größen an.
- 38 mm – Für Neulinge, kleine Münder oder bei Problemen mit der Öffnungsweite des Kiefers geeignet.
- 45 mm – Die Standardgröße, passt den meisten.
- 52 mm – Großer Standard, passt vielen, nicht zu unterschätzen.
- 55 mm – Schon ordentlich groß, eher für Fortgeschrittene geeignet.
- 60 mm – Bitte Größe beachten! Denke dran, die Träume von Top sind manchmal größer als der Mund von des oder der Sub.
- 70 mm – So groß wie ein Tennisball! Für alle Zweifler:innen: manche bekommen ihn tatsächlich in den Mund. Zum Vergleich: der Tennisball im Bild ist 7,3 cm groß.
Teile dieses Beitrags über Ballgags erschienen zuerst auf Baumwollseil.de, einem der ersten Online-Shops für Kink, Erotik und BDSM und wurden Deviance freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Neugierig geworden? Hier geht’s zum Ballgag-Sortiment von Baumwollseil.
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